Ein Traum von dir

 

Moos- und Wasserlilienduft

durchtränkt die kühle, feuchte Luft.

Dichtes Laub, düst`res Silberlicht

so still ringsum - kein laut - nur ich.

`s scheint, als hielt die Welt den Atem an

und unterläg sie magisch-unbekanntem Bann.

Hier folg`ich - sich um dich rankend, sich windend-

gar wankend, meinen Gedanken.

mancher voll Gram, mancher so leicht,

und mancher hat wohl die Sterne erreicht.

Kalter Glanz nur, kein Dämmerschein,

langsam weben mich Tautropfen ein.

Hier verweile ich, an dunklen Stamm gelehnt,

und denke daran, was ich geheim so erseh`n.

Doch da! Ein Ast sich bewegt, die Stille flüchtet,

mein Herz erbebt, ein Ding, es leuchtet!

Was bewegt sich dort? Es ist ein Traum-

ganz zart und klein, man sieht ihn kaum.

Ich fang ihn ein, ganz vorsichtig,

und schau hinein , erblicke dich.

Du strahlst in warmen, gold`nem Licht.

Ich möchte ihn nehmen und bei mir behalten,

doch weiss ich, dein Licht würd bei mir bald erkalten.

Drum lass ich den Traum weiterziehn - somit auch dich -

und beobachte ihn.

Hoffend, du kommst von dir aus zu mir -

solange träume und warte ich hier.

 

 

 

Herz aus Eis

Du nanntest mich eiskalten Krieger,

liess dich brennen und frieren zugleich.

Hast dir so viel Mühe gegeben,

und doch mein Herz nie erreicht.

Du sahst mich an, so traurig dein Blick,

eine Frage stand in ihm geschrieben.

Ich sag dir nun ehrlich

einst gab ich alles

und noch mehr hab ich verloren:

Das Herz zu lieben ward`mir gestohlen

drum sieh`, ich kann niemanden lieben,

s`ist mit vergangener Liebe erfroren.

 

 




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